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Chronologie des Porsche-Standorts Zuffenhausen

26. Juni 1938

Die Dr. Ing. h.c. F. Porsche KG zieht mit insgesamt 176 Mitarbeitern von der Kronenstraße 24 in der Stuttgarter Innenstadt nach Zuffenhausen in die damalige Spitalwaldstraße 2. Der Grundstein für das dortige neue Gebäude an der Ecke zur Schwieberdinger Straße war im Herbst 1937 gelegt worden. Der dreistöckige Ziegelbau wird die neue Zentrale des aufstrebenden Konstruktionsbüros. Zu seinen Aufgaben gehört unter anderem die Entwicklung des geplanten Volkswagens. Der heute Werk 1 genannte Gebäudekomplex liegt gegenüber der Fertigungsstätte der Karosseriewerk Reutter & Co. GmbH.

1939 bis 1945

Im Werk 1 werden zahlreiche Konstruktionen verwirklicht, unter anderem Prototypen und Versuchsserien auf Basis des Volkswagens (Schwimmwagen, Kübelwagen, Kommandeurswagen) sowie drei Rennsportcoupés Typ 64 (1939).

1941/42

Ein Neubau mit Sheddach erweitert die Werkstätten.

Mitte 1944

Porsche beginnt mit der kriegsbedingten Auslagerung des Konstruktionsbüros nach Gmünd in Kärnten/Österreich.

19./20. Oktober 1944

Ein Fliegerangriff zerstört eine Seitenwand des Baus und den Keller. Alle Zeichnungen und Akten sowie die gesamte Technikbibliothek verbrennen. Zerstört wird auch das Magazin mit Reparaturteilen für Volkswagen.

21. April 1945

Einmarsch der Franzosen in Stuttgart. Die Werkstätten werden für Fahrzeugreparaturen und die Büroräume als Wohnungen genutzt.

23. August 1945

Eine Instandsetzungseinheit der amerikanischen Streitkräfte übernimmt das Werk 1.

September 1949

Das Konstruktionsbüro kehrt aus Gmünd nach Stuttgart zurück. Da das Werk 1 nach wie vor von den Amerikanern besetzt ist, arbeiten die Konstrukteure in der Porsche-Villa am Feuerbacher Weg 48. In der Garage des Anwesens wird der Typ 356 für die Produktion in Stuttgart überarbeitet. Als Provisorium für Konstruktion und Verkauf ist an der Schwieberdinger Straße in der Nähe des Werks 1 eine Baracke mit 120 Quadratmeter Fläche angemietet.

November 1949

Die Firma Reutter erhält den ersten Auftrag über 500 Karosserien für den Typ 356. Zugleich mietet Porsche von Reutter für die Fertigung eine knapp 600 Quadratmeter große Halle.

6. April 1950

Der erste Porsche 356 wird in Zuffenhausen fertiggestellt. Er wird als Versuchsfahrzeug genutzt und erhält den Beinamen „Windhund“.

1953

Die von Rolf Gutbrod entworfene Montagehalle wird in Betrieb genommen. 1954, 1963 und 1970 erhält die Halle Erweiterungen.

1953

Produktionsstatistik-Blitzlicht: 1953 werden vom Typ 356 insgesamt 1.601 Fahrzeuge gebaut; Porsche beschäftigt 437 Mitarbeiter in Zuffenhausen.

1. Dezember 1955

Die amerikanischen Streitkräfte geben das Werk 1 wieder frei. Dort ziehen die Konstruktionsabteilung, der kaufmännische Stab, die Reparaturabteilung für Firmenwagen und Kundenfahrzeuge sowie die Versuchs- und Entwicklungsabteilung für Rennwagen ein. Produktion, Verkauf und Ersatzteilversorgung bleiben im Werk 2.

16. März 1956

Der 10.000 Porsche wird hergestellt, ein 356 A Coupé. Zugleich feiert das 1931 gegründete Unternehmen das 25jährige Jubiläum.

1960

An der Strohgäustraße werden weitere Gebäude erworben – es entsteht das Werk 3.

1963

Produktionsstatistik-Blitzlicht: 1963 werden vom Typ 356 B insgesamt 6.115 Fahrzeuge gebaut; Porsche beschäftigt 1.372 Mitarbeiter in Zuffenhausen.

1963

Das Werk 1 wird ausgebaut und erhält seine heutige Form: ein Karee mit Innenhof.

12. September 1963

Porsche stellt auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt/Main den neuen Typ 901 vor. Ab Herbst 1964 heißt er 911.

1964

Porsche kauft das Karosseriewerk Reutter in Zuffenhausen mit rund 1.000 Mitarbeitern.

1969

Das Werk 2 wird um den Bau 41 erweitert.

1973

Produktionsstatistik-Blitzlicht: 1973 werden vom 911 (Ur-Elfer und G-Serie) insgesamt 15.438 Fahrzeuge gebaut; Porsche beschäftigt 4.077 Mitarbeiter in Zuffenhausen.

25. August 1988

Ein neues Karosseriewerk mit hochflexibler Fertigung wird eröffnet, das Werk 5. Er ist über eine Förderbrücke mit dem Werk 2 verbunden. Gegenüber dem heutigen Ausbildungszentrum an der Strohgäustraße ist zudem das Werk 6 errichtet worden.

1988

Produktionsstatistik-Blitzlicht: 1988 werden von den Typen Typen 911 (G-Serie und 964) und 928 insgesamt 18.917 Fahrzeuge gebaut; Porsche beschäftigt 8.218 Mitarbeiter in Zuffenhausen.

1996

Einmillionster Porsche: 1996 rollt nicht nur der erste Boxster, sondern auch der einmillionste Porsche vom Band: Ferry Porsche übergibt den 911 Carrera an die baden-württembergische Autobahnpolizei.

11. Juli 1998

„Porscheplatz“ – das ist der neue offizielle Name für den Bereich Schwieberdinger Straße/Strohgäustraße.

28. August 2000

Nach einer umfangreichen Umgestaltung wird das Betriebscasino Zuffenhausen wiedereröffnet.

19. Oktober 2000

Das neue Porsche Zentrum Stuttgart an der Ecke Otto-Dürr-Straße/Schwieberdinger Straße wird offiziell seiner Bestimmung übergeben. Die weltweit erste Werksniederlassung bietet 6.000 Quadratmeter Nutzfläche, 2.000 davon für die Neuwagen-Präsentation.

20. August 2002

Das neue Werk in Leipzig erhöht im Zuge der Portfolioerweiterung zunächst mit dem Cayenne die Produktionskapazität von Porsche.

31. Januar 2009

Eröffnung des neuen Porsche Museums. Das Gebäude übersetzt sichtbar die Dynamik der Marke in Architektur.

2010

Gegenüber von Werk 5 entsteht durch Zukauf weiterer Gebäude auf der anderen Seite der Bahnlinie das Werk 4. Dort sind Finanzen und IT, Personal- und Sozialwesen sowie das Gesundheitsmanagement untergebracht.

19. September 2011

In der Verlängerung von Werk 1 wird eine neue Lackiererei eröffnet.

18. September 2013

Die Manufakturfertigung des Porsche 918 Spyder beginnt. Bis zum 19. Juni 2015 entstehen genau 918 Exemplare.

2015

Produktionsstatistik-Blitzlicht: 2015 werden von den Typen 911 (991), Boxster (981) und 918 Spyder insgesamt 41.774 Fahrzeuge gebaut (Jahresproduktion: 234.497 Fahrzeuge). Porsche beschäftigt 7.810 Mitarbeiter in Zuffenhausen.

31. August 2015

Einweihung der 24 Meter hohen Skulptur „Inspiration 911“ auf dem Porscheplatz, die der englische Bildhauer Gerry Judah geschaffen hat.

11. September 2015

Das Ausbildungszentrum an der Strohgäustraße 1 wird seiner Bestimmung übergeben. Es hat eine Kapazität für mehr als 500 Berufsanfänger und bündelt die Ausbildung aller angebotenen technischen und kaufmännischen Berufsbilder sowie die Studiengänge der Dualen Hochschule Baden-Württemberg unter einem Dach.

8. Juli 2016

Porsche eröffnet in Werk 4 eine neue Produktion sowohl für Verbrennungs- wie auch für Elektromotoren. Die flexible Fertigung verzahnt Manufaktur und Automatisierung. Es ist der erste neue Werksteil für den Taycan, den ersten rein batterieelektrischen Porsche, der ab 2019 in Zuffenhausen hergestellt wird.

2017

Für den Taycan beginnen die Bauarbeiten für weitere neue Werksteile (in Werk 1 neue Lackiererei; in Werk 5 neuer Karosseriebau; in Werk 2 neues Montagegebäude). Eine zweite Förderbrücke über der Schwieberdinger Straße verbindet die Produktionsanlagen. Die Werksabholung wird in den historischen Gebäuden vom Werk 1 angesiedelt.

11. Mai 2017

Der einmillionste Porsche 911 rollt in Zuffenhausen vom Band. Das Einzelstück auf Basis des Carrera S ist in Anlehnung an die Ur-Elfer von 1964 mit Holzlenkrad und Pepita-Sitzen ausgestattet.

2018

Das Unternehmen feiert „70 Jahre Porsche Sportwagen“ mit zahlreichen Aktivitäten weltweit. Am 8. Juni 1948 erhielt der 356 „Nr. 1“ seine allgemeine Betriebserlaubnis. Zehn Jahre zuvor wird Zuffenhausen zur Heimat von Porsche.

 

Bildmaterial im Porsche Newsroom (newsroom.porsche.de) sowie auf der Porsche-Presse-Datenbank (presse.porsche.de).

Text

Deutsch (Porsche AG)

Archiviert

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27.09.2018

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    • Porsche AG - Stuttgart

80 Jahre Porsche in Zuffenhausen - Chronologie

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